Ich glaube bei diesem Whisky wurde es mir zum ersten mal bewusst, dass es wirklich besondere Momente beim genießen gibt, die einem das Grinsen ins Gesicht zaubern. Manchmal ist das schon einfach gegeben, wenn man eine neue, unbekannte Flasche aufmacht und diese einfach die Erwartungen erfüllt. Manchmal braucht es aber auch andere Umstände.

Ich finde Dalwhinnie sympathisch, denn – obwohl die Brennerei zu einem Konzern gehört – gibt es hier nur eine Hand voll Abfüllungen. Neben dem 15er gibt es die Distillers Edition (ebenfalls 15 Jahre, aber in Sherry-Fässern nachgereift) und den Winters Gold (ein NAS mit immerhin 43{3c5a9fb2a48745870f6aade24e69b268a69e84f5d5b725ddb2a2f8363ec49ee9}, der nur im Winter gebrannt wird). Also überschaubar. Den 15er hatte ich davor schon einige male im Glas und ich finde ihn angenehm.

So richtig grinsen musste ich hier allerdings, als ich vorher einen Jameson im Glas hatte. Könnte auch ein Paddy gewesen sein – ich mag‘ die beide, wobei es sich um irische Whiskeys handelt, dreifach gebrannt und wie alle irischen Whiskeys natürlich eher mild im Geschmack (alles Quatsch, wie der Hyde Presidents Cask beweist – aber Vorurteile sind nun mal einfach zu schön, als dass man sie ungenutzt liegen lässt).

Der Dalwhinnie danach war dann aber wirklich eine Offenbarung. Hier waren die Geschmacksnerven vom irischen Whisky vorbelegt und da wurde der milde Schotte doch auf einmal recht intensiv. Unerwartet.


Der 15er Dalwhinnie ist oft für unter 30,- EUR zu bekommen – da kann man nicht viel falsch machen. Der Winters Gold ist ein NAS-Whisky (also ohne Altersangabe) und liegt teilweise im Preis über dem 15er. Schlecht ist er nicht, aber in dem Fall würde ich doch zu erstem greifen.
Die Distlillers Edition ist auch um die 15 Jahre alt (ich habe hier nur ein Brenn- und Abfülljahr gesehen, könnte also auch nur 14 Jahre alt sein!?) ist noch einmal in Süßwein-Fässern gefinished (2005-2020 waren das wohl Oloroso-Sherry-Fässer). Der Preis liegt so um 60,- EUR.
Zwei leichte Iren, die ich immer mal wieder hier stehen habe, sind der Paddy (ok, hat sicher auch persönliche, sentimentale Gründe) und der Jameson. Finde ich beide ok für einen leichten Whisky im Sommer, oder als Einstieg in ein Tasting, um die Sinne zu eichen 🙂
Kategorien: Malt Moments

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Matthias

Whisky mag' ich schon sehr lange, habe mich aber erst die letzten Jahre ernsthaft mit dem Thema beschäftigt. Fortgeschrittener Anfänger, quasi ;)

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