Wer rauchige Whiskys mag, kommt irgendwann auch Laphroaig nicht vorbei. Irgendwie typisch ist der phenolische Rauchgeruch, der an Heftpflaster und Krankenhaus erinnert. Der eine mag‘s, der andere nicht.
Ich habe den 10er und den Select im Regal stehen, ab und zu ganz nett, aber nichts, wo ich mich reinlegen könnte und irgendwie hab ich auch gedanklich dann die Brennerei nicht mehr weiter beachtet.
Dann hatte ich auf einem Tasting, den 10er in Fassstärke und war davon total überrascht. Also doch noch mal schauen, was die Jungs so zusammen mischen können.
Da ich momentan sowieso einige aus dem PX Cask habe und die alle recht nett waren, habe ich gedacht, ich kann mir den ja zu Weihnachten wünschen. Von mir.
Mit 48 Vol. Prozent schon mal nicht ganz schlecht. Zuerst in Ex-Bourbon Barrels gereift, dann in Quarter Cask und zuletzt Pedro Ximenez Cherry Cask. Keine Angabe, ob gefärbt, oder kühlgefiltert. Ich meine, wenn er gefärbt wäre, müsste es angegeben werden, aber vermutlich wird er kühl gefiltert sein.
Nase: Phenol kann der halt nicht abstreiten, ich meine aber deutlich eleganter, als bei seinen Geschwistern. Ich bekomme eine leichte Pflaume und etwas Schinkenspeck.
Mit ein paar Tropfen Wasser (und etwas Zeit) bekomme ich tatsächlich helle Früchte, Apfel, Birne, so ein wenig wie die Maische vom Obst brand. Interessant.
Im Geschmack tritt er auch ganz ordentlich an, ich habe einen Hauch von Citrus-Note, mit einer Bitterkeit, die zunehmend stärker und trockener wird. Mit dem Tropfen Wasser wird der Geschmack auch runder, wobei ich das Gefühl hab, dass man sich hier tatsächlich nur auf ein paar Tropfen beschränken sollte.
Abgang mittellang, der Rauch hält sich am längsten, mir fehlt so etwas die schwere Süße, die ich von anderen PX Abfüllungen kenne, aber das waren jetzt auch nur auf die Schnelle und meine ersten Eindrücke.
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